Warum nutzen so viele junge Feminist*innen das Netz als Ort des Austausches oder des feministischen Aktivismus? Ich bin sehr oft verwundert über diese Frage, denn für mich persönlich stellt sich eigentlich eine ganz andere: Warum nicht? Das Internet ist das Kommunikations- und Wissensinstrument unserer Gegenwart und wahrscheinlich auch unserer Zukunft. Warum lassen so viele alteingesessene feministische Vereine oder Institutionen sich das entgehen? Das Internet ist auf vielen Ebenen eine große Chance und wenn ich mir anschaue, wie selbstverständlich viele weiße Hetero-Typen immer noch denken, das Netz wäre allein ihr Spielzeug, umso mehr wird deutlich, welchen Widerstand es bedeutet, im Netz Feminismus voran zu treiben.
weiterlesenUm es gleich vorweg zu sagen, ich bin eine 60 plus Feministin, eine, die, wie wir das damals gesagt haben, den Marsch durch die Institutionen angetreten ist. Ich gehöre zu der Generation, für die die lila Latzhose kein Klischee ist, sondern die dieses Kleidungsstück tatsächlich getragen hat, wobei eine silberne Halskette mit Frauenzeichen plus geballter Faust in der Mitte das politisch korrekte Outfit vervollständigte. Es waren wilde Zeiten, damals, in den 70er Jahren!
weiterlesenWir haben, als Mitarbeiterinnen des Mädchenhauses Bielefeld e.V., die sehr inspirierende Fachtagung besucht und sie als sehr bereichernd für unsere Arbeit erlebt. Jedoch waren wir erstaunt über das Fishbowl-Statement auf dem Podium, dass Onlineberatungen aus Datenschutzgründen riskant seien. Wir stimmen dieser Einschätzung nicht zu und haben Sorge, dass Besucher_innen des Fachtages aufgrund der dadurch entstandenen Verunsicherung diesen niedrigschwelligen Beratungszugang ihren Klient_innen nicht zur Verfügung stellen. Natürlich ist im Rahmen eines normalen E-Mail-Accounts eine Beratung nicht sicher. Aber es gibt technische Möglichkeiten geschützte Onlineberatungen anzubieten. Es ist uns ein Anliegen, gerade im Zusammenhang mit einer Fachtagung zu dem Thema „Online trifft offline“, darüber zu informieren.
weiterlesenJanuar 2015
Vor acht Monaten fing ich an, mein Blog „Kaiserinnenreich“ zu schreiben. Mit der Intention, Geschichten zu erzählen. Geschichten vom Leben als Mutter von zwei Töchtern, eine mit und eine ohne Behinderung. Geschichten von Tagen im Krankenhaus und in der Kita. Von der Pflege eines behinderten Kindes, von der Panik und den Glücksmomenten. Von klitzekleinen Meilensteinen, die die Welt bedeuten. Von Nächten mit einem Pflegedienst und Nachmittagen mit Einzelfallhelfer_innen. Von Vereinbarkeit von Familie und Beruf mit besonderen Herausforderungen. Von Pränataldiagnostik und Barrieren in den Köpfen. Von neuen Rollenbildern und Geschlechtergerechtigkeit. Von Ansprüchen an Eltern von behinderten und nicht behinderten Kindern, von außen und von innen. Von Perfektionismus und dem wirklichen Leben. Von Inklusion von Anfang an, in der Kita, der Schule, der Freizeit und im Arbeitsleben...
Feminismus nach Köln Von #Aufschrei bis #ausnahmslos: Die (netz-)feministische Szene hat sich ausdifferenziert
»Wir wollten die Welt verändern«, sagt die italienische Philosophin Luisa Muraro auf die Frauenbewegung der 1970er Jahre zurückblickend, »aber dann haben sie uns die Gleichstellung angeboten.« In diesem Dilemma befindet sich der europäische Feminismus etwa seit den 1980er Jahren. Zweifellos hat sich durch die Gleichstellungspolitik Europas die Lebenssituation von Frauen in vielerlei Hinsicht verbessert (wenn auch nicht in jeder). Gleichzeitig jedoch dient das Selbstetikett der weitgehend verwirklichten Geschlechtergleichheit regelmäßig als argumentative Keule, die feministischen Ansätzen entgegen gehalten wird, sobald sie sich nicht mit dem »Gleichsein« der Frauen in Bezug auf eine bereits vorgefundene männliche Norm zufriedengeben. Systemkritische Feministinnen stehen in Europa schnell im Verdacht, »es zu übertreiben«. Ja, sie dürfen beklagen, dass die Gleichheit hier oder da »noch nicht ganz« erreicht ist. Aber das war's eben auch. Gleichberechtigung muss reichen, Weltveränderung wäre zu viel verlangt.
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Die neuesten Kommentare
Die „neuen Studien“, auf die hier Bezug genommen wird, sind nach eigener Aussage des Autors nicht repräsentativ und beziehen sich auch nicht auf Deutschland.
Sexuelle Gewalt: Neue Studien belegen geringe Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Opfern: http://www.heise.de/tp/artikel/49/49666/1.html
Onlineberatung kann vielleicht für Mädchen und für Frauen, die neu zugewandert sind, eine große Möglichkeit sein sich zu informieren, sich sozial zu vernetzen, ihre Rechte kenn zu lernen. Auch wen...